Niederneunforn (Transkription Nr. 237)

Schulort Niederneunforn
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 352-354v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Steckborn
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Neunforn
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft der Stadt Zürich)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Neunforn
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Niederneunforn (Niedere Schule, reformiert)
20.02.1799

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen an Jedem Orte Von mir Jacob Bachman Schulmester zu nider neünfohrn

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

nider neünfohrn

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein dorff

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ja

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zu der Kirchen gemeine nünfohren

I.1.dIn welchem Distrikt?

Steck Bohren

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Turgaü

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jn die Schule zu nider neünfohrn gehören keine andre Haüser als die im dorf Selbst und daß Fehr Hauß

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

dergleichen sind keine

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

1. ober neünfohren 1/4 Stund weit
2. weilen 1/4 Stund weit
3. Fahrhof 1/4 Stund weit
4. üslingen 1 Stund weit
5. ober Stamheim im Canton Zürich 1 Stund weit
6. ossingen im Canton Zürich 1 Stund weit
7. altikon in bemeltem Canton Erste 1/2 stund weit
8. Thorlikon letste um Ein 1/4 Stund weiter
||[Seite 2] 9. waltalingen auch in disem Canton auch Ein Stund weit
10. guntalingen auch in disem Canton auch Ein Stund weit

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

nein

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren Lesen Schreiben und Singen

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

nein Sondern im Sommer und winter nemlich {vom} meyen bis zur Erndes zeit und nach der Erndes zeit wider 6 oder 7 wochen bis zur Herbst zeit. und im winter von martiny bis den 10 {oder} 12 merz

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

der züricherische Catechismus u Fragstücklein u fest Büchlein u daß neüe Testament auch Etwann gellerts lieder u das B Pfarers Wasers von Bischoffzell Haus und Schul Büchlein und für die gar Kleinen daß so genante namenbüchlein zum Buchstabieren

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Am morgen müssen zuerst die Kleinen Kinder Buchstabieren hernach die größeren in den vor Benanten Bücheren theils lesen theils aus wendig gelehrntes hersagen und zuletst auch Schreiben und geschribnes Lesen

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 3] am morgen von 8 Bis 11 uhr und nachmittag von 1 Bis 4 uhr

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Ein Jeweiliger B Pfarrer ohne weiteren Vorschlag mit zuzug der Kirchen Ständeren aus der gemeind

III.11.bWie heißt er?

Jacob Bachman

III.11.cWo ist er her?

von nieder neünfohren

III.11.dWie alt?

41 Jahre alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er ist ver heürathet und hat 6 Kinder nemlich 2 Knaben und 4 Töchterlein

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

18 Jahr nemlich seit anno 1781

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jch ware jmmer in meinem Heimat und habe Stets meine Geschaffte auf den Güteren als Ein Baursman

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Keine andere als {Ein} Baurs man auf den güteren.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 4] Jm Winter 44-45 Kinder nemlich 18 Bis 19 Knaben u 25: 26: mädchen

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer 34: Bis 35 Kinder nemlich 15-16 Knaben 18-19 mädchen

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

nein

IV.13.bWie stark ist er?

Dise 3 Fragen Beantworten sich von selbst durch obiges nein

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ein Jeder Vatter zalt dem Schulmstr Jährlich ein gewisses für jedes Seiner die Schul Besuchender Kinder desnaher wochentlich a 4 xr. gelt und dann Bezicht Er nach fl. 3 wartgelt von der gemeind Für die dürftige Claße der Schüler aber wird als dann aus dem armen gut gesorget und dem Schulmstr 3 xr. Anstat 4 xr. wochentlich Bezalt.

IV.15Schulhaus.

|| [Seite 5] Es ist kein Besonderes Schul haus sonder die Schule wird in der Wohnung des Schulmeisters gehalten

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Keinen

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Dise Beantwortung fellt von Sich Selbst Hinweg der Schulmstr Selbst

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Wein Holtz und geträide keines an gelt 4 xr. wochentlich von dem Kind und dann 3 xr. von den ärmeren nebst 3 fl. wartgelt wie der 14te. artickel Beantwortet

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Waß aber die Bedürftige Claße Betrift so belaufft sich die Summa daß Einte mahl mehr daß andere mahl weniger nach dem die Claße Starck oder gering ist auf 2: 3: 4 fl.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Beantwortung dißer fragen Von mir Hs Jacob Bachman Schulmeister zu nider neünfohrn den 20 ten Hornung 1799

Zitierempfehlung: